Blick auf eine über 60-jährige Vereinsgeschichte


1956 - 1967

"Gründungszeit"



Brennt eine Idee unter den Fingernägeln, gilt es sie umzusetzen. Genau das ist geschehen:

1956 - Gründung

Der Kur- und Verkehrsverein Ägerital gründet den Schwimmklub Ägeri anlässlich der Langstreckenmeisterschaft im Ägerissee.

 

1964 - Die erste Krise und ein wegweisender Entscheid

Bereits 8 Jahre nach dessen Gründung steckte der Schwimmclub Aegeri in der Krise. Die Euphorie nach der Durchführung der Schweizerischen Langstreckenmeisterschaft 1956 war verflogen. Es musste etwas geschehen! Im Sääli des Rest. Lindenhof wurde entschieden, den Fokus vermehrt auf den Wasserballsport zu legen. Kurz entschlossen wurde ein Spielfeld für Fr. 1200.00 bestellt. "Das Feld war bereits da, als wir an der Generalversammlung die Investition erst noch durchboxen mussten" erinnert sich Thomas Iten sen. schelmisch.

1966 - Das Wasserball-Abenteuer startet in der 3. Liga

Mit zwei Freundschaftsspielen wagen die Frösche 1966 die ersten Gehversuche. Erster Gegner ist der SC Horgen. Gespielt wird neben dem Schiffsteg beim Theresienheim. Die Wassertemperatur beträgt 14°C und die angereisten Horgener-Senioren frieren etwa gleich viel wie die Aegerer-Anfänger. Auch das zweite Spiel in Luzern geht hoch verloren. Doch die Leidenschaft ist geweckt!

 

Erstes internationales Turnier

Noch im selben Jahr lud der SC Frosch ausländische Teams nach Ägeri ein. Sogar eine westdeutsche Spitzenmannschaft fand den Weg ins Birkenwäldli: der SSV Esslingen.

1967 startet der SC Frosch Aegeri in der 3. Liga gegen Zollikon in die Meisterschaft und belegt auf Anhieb den 2. Rang. Im Jahr darauf gelingt bereits der Aufstieg in die 2. Liga. Grund genug, sich nochmal international zu versuchen: Innert drei Tagen wurde ein Länderspiel Schweiz-Spanien organisiert. Über 900 Zuschauende konnten ins Birkenwäldli gelockt werden! Damit ist der Wasserballsport definitiv im Aegerital angekommen.


Das Team der ersten Stunde:
Reihe hinten: Werner Iten, Ruedi Zehnder, Thomas Iten, Hans Kaiser
Reihe vorne: Hans Herzog, Baschi Häusler, Ernst Merz, Kari Roth, Fredy Koller
Trainer: Hans Frey sen. (Bild Mitte)

Quelle: Chronik 50-Jahr-Jubiläum von Hans Frey sen.

Eine verrückte Idee hat Erfolg

Wasserball im Ägerisee, der im besten Fall drei Monate im Jahr zum Schwimmen einlädt? Auch rückblickend eine verrückte Idee! Die Abenteuerlust und der Pioniergeist etwas Neues zu wagen aber waren stärker als die Vernunft. Die Frösche der ersten Stunde machten mit Erfolg das Beste aus den gegebenen Umständen. Eine Tugend, die den SC Frosch Aegeri bis heute auszeichnet.


1967-1971

"Aufstieg in 1. Liga"



1967-1969 - Rasant nach oben

Die Frösche mischen die Wasserballszene auf. Ihr Meisterschafts-Debüt geben sie 1967 in der 3. Liga. Ein Jahr darauf gelingt bereits der erste Aufstieg der Vereinsgeschichte. 1969 hüpfen die Frösche in die 2. Liga. Zwei Jahre später, 1971, gehen die Aegerer mit einer starken Truppe an den Start und zeigen eine fast perfekte Saison. Der zweite Aufstieg innert fünf Jahren wird angestrebt.

 

1971 - Aufstiegsspiel im Letzibad

Am Freitag 27. August 1971 kommt es zum Entscheidungsspiel um den Gruppensieg in der 2. Liga Gruppe Zürichsee gegen Zürileu I. Es ist ein dramatisches Spiel. Die Frösche liegen vor dem letzten Viertel mit 2:4 im Rückstand. Dank zwei Toren von Pius Letter und Werner Iten gleichen die Bergler die Partie aus. Der 4:4 Ausgleich gelingt 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff! In der anschliessenden dreiminütigen Verlängerung markiert Bruno Schmid den 5:4 Siegtreffer. Zum Feiern ist es aber noch zu früh. Bereits am Tag darauf treten die Frösche zum Aufstiegsspiel im Zürcher Letzibad gegen die zweite Mannschaft der Freien Sportler Zürich an. Aegeri gewinnt klar mit 9:0 und steigt in die 1. Liga auf. Jetzt darf gefeiert werden! 

 

Trainingsbedingungen schon damals ein Thema

Wie dem Bericht im Zuger Tagblatt vom 1. September 1971 zum 1. Liga Aufstieg zu entnehmen ist, war es für die Frosch-Pioniere schon zu dieser Zeit eine Herausforderung Trainingsmöglichkeiten zu finden. So hatten die Frösche beispielsweise keinen Zutritt ins Hallenbad in Zug! Die Aegerer aber fanden andere Wege für die Meisterschaftsvorbereitung. Mit Trainingsspielen in Luzern, Zürich oder Baden sowie einem Trainingslager in Esslingen bei Stuttgart.


1971-1976

"Aufstieg in die NLA"



1974 - Erstes Wasserball-Volksturnier

1975 - Aufstieg in die NLA

Nach ruhigeren Jahren folgt 1975 der erste Aufstieg in die NLA - und markiert damit den vorläufigen Höhepunkt in der jungen Vereinsgeschichte. Helden werden geboren! Die Geschichte der glorreichen Aufstiegsnacht lebt bis heute weiter. Die Helden von damals sind die Legenden von heute. Vorbilder für folgende und zukünftige Spielergenerationen.  

 

Das Aufstiegs-Team 1975

Hinten v.l.n.r: Hans Frey (Trainer), Bruno Schmid, Werner Iten, Hanspeter Naef, Urs Iten

Vorne v.l.n.r.: Ernst Merz, Markus Zurfluh, Markus Müller, Rolf Koller

1975 - Aufstiegsspiel gegen Zurzach

1975 erstaunen die Frösche die Wasserballschweiz mit Top-Resultaten! Ein 6:6 Unentschieden gegen Schaffhausen ist der einzige Punktverlust. Alle anderen Spiele werden gewonnen. So kommt es zum legendären Entscheidungsspiel um den NLA-Aufstieg gegen den anderen Aufstiegsaspiranten Zurzach. Mit einem Fan-Aufgebot von gegen 200 Personen im Rücken reist das Team in die Bäderstadt. Der Aegeri-Corso umfasst zwei Cars und diverse Privatwagen. Selbst ein ehemaliger Nationaltorhüter Jugoslawiens im Zurzacher-Kasten kann die schwimmerisch und athletisch besseren Aegerer nicht stoppen. Die Frösche holen jedes Anschwimmen, kämpfen wie Löwen und lassen sich auch von gegnerischen Provokationen nicht vom Weg abbringen. Mit einem glanzvollen Spiel sichert sich Aegeri nach nur einer Saison in der NLB den Aufstieg in die höchste Schweizer-Spielklasse.

Zuhause wartet das halbe Dorf

Nach der Heldentat folgt das grosse Fest. Feldmusik, Jodler und Männerchor stehen bereit. Die Fahnenträger der meisten Dorfvereine geben sich die Ehre. Unter dem Applaus von rund 300 Fans und Gratulanten geht es in den Festsaal. Dort reiht sich Darbietung an Darbietung. Die Gratulation der Einwohnergemeinde überbringt Gemeindepräsident Andreas Iten. Der Aufstieg zeuge vom Durchhaltevermögen und der Willenskraft der Aegerer. Neben einer Runde Getränke spendiert die Einwohnergemeinde dem SC Frosch Aegeri eine hübsche Summe in die Vereinskasse. Auch der FC Aegeri reiht sich unter die Gratulanden. FC Präsiden Hugo Räber überreicht einen Wimpel mit einer netten Aufschrift.

1976 - Erste NLA-Saison mit einem "Legionär"

1976 trat die Aufsteigermannschaft in einer ähnlichen Besetzung an. Auf einer Position wurden die Innerschweizer jedoch verstärkt: Ein "Legionär" spielte erstmals in der Mannschaft des SC Frosch Aegeri: Hanspeter Näf trat als Torwart zurück und spielte fortan als Verteidiger. Mit Peter Bühlmann (ex Kreuzlingen) fand man einen erfahrenen Torwart. Peter freute sich auf eine neue Herausforderung in der Innerschweiz.

Trotz einem um etliches rauheren Wind in der höchsten Spielklasse beendete das Fanionteam des SC Frosch Aegeri die erste Nationalliga A Saison auf dem guten 5. Rang.


1977 - 1982

"Umbruch"



1977 - Personelle Wechsel, ein Schwimmevent und die Geburtsstunde des "Frosch-Heftlis"

Personelle Wechsel standen an. Werner Iten zog sich vom aktiven Sport zurück, Urs Koller stellt das Amt als Chef Breitensport zur Verfügung und Erich Iten und Peter Rogenmoser schafften den Sprung in die erste Mannschaft.

 

Langstreckenmeisterschaften im Ägerital

Der Verband hat den SC Frosch Aegeri wieder einmal für einen reinen Schwimmevent angefragt. Die Frösche waren einverstanden, die Schweizerische  Langstreckenmeisterschaft am 10. Juli 1977 im Aegerisee durchzuführen. Als OK-Präsident zeichnet Werner Iten. Die technischen Angelegenheiten übernimmt Hans Frey. Auch diese reine Schwimmveranstaltung brachte dem SC Frosch Aegeri gute Noten seitens der Verbandsleitung ein. Leider war der Zuschaueraufmarsch sehr gering, denn es regnete den ganzen Tag. 

Peter Bühlmann spielte 1977 die zweite Saison als Torwart beim SC Frosch Aegeri und zog sich nach der Meisterschaft wieder in die Ostschweiz zurück.

 

Geburtsstunde des "Frosch-Heftli"

1977 war auch das Geburtsjahr des "Frosch-Heftlis". Die bescheiden gestaltete Schrift soll die Bevölkerung des Aegeritals über die Aktivitäten der Frösche auf dem Laufenden halten. Das Frosch-Heftli würde bis im Jahr 2014 2 - 3 mal pro Jahr erscheinen.

1978 bis 1980 - Stetigkeit und die Zeit des Nachwuchses

1978 Zurzacher Torhüter Kardos verpflichtet werden, der im Aufstiegsjahr den Fröschen das Leben im Tor der Zurzacher erschwerte! Mit viel Einsatz erreichte die Mannschaft die "Meisterrunde". Die ersten vier Mannschaften spielten damals vier Turniere um den Titel. Die untere Tabellenhälfte spielte um den Abstieg. Die Frösche belegten 1978 den guten 4. Schlussrang. Ausserdem stieg die Reservemannschaft mit zumeist jungen Nachwuchsspielern in die NLB auf.

 

Einen Wermutstropfen gab es jedoch in diesem Jahr. Das gross angekündigte Turnier um den Frosch Cup sollte als 6-Länderturnier über die Bühne gehen. Leider gabs fünf 5 Tage vor dem Termin einen Temperatursturz und die Verantwortlichen mussten den Grossanlass absagen. Das war gleichzeitig auch der Untergang des internationalen Cup Aegerisee.

 

Bereits 1979 war der Traum von zwei Nationalliga Mannschaften ausgeträumt. Die Nachwuchsmannschaft verabschiedete sich aus der NLB (7. Rang) und die 1. Mannschaft in der Nationalliga A wurde ebenfalls 7., blieb jedoch in der höchsten Liga. Erfreulich war die Leistung der Jugendmannschaft (bis 18 Jahre). Sie wurde mit einer soliden Leistung Schweizermeister 1979.

 

An der Generalversammlung 1979 trat Hans Frey als Trainer der 1. Mannschaft zurück und widmete sich fortan anderen Aufgaben beim Frosch. Die Verantwortung für das Fanionteam übernahmen Richard Müller und Hanspeter Näf, nachdem sich die Verhandlungen mit einem jugoslawischen Profitrainer (Nena Manic) zerschlagen hatten.

Das Jahr 1980 brachte nicht viel Neues Die erste Mannschaft spielte wiederum um den Klassenerhalt und der Nachwuchs war wiederum die eigentliche Parademannschaft.